Brunnenprojekt der Kolpingjugend
Der Würzburger Verein Tushikane e.V. und die Kolpingjugend im Diözesanverband Würzburg versorgen Mapanda mit Trinkwasser
Die Kihansi-Secondaryschule in Mapanda im SüdwestenTansanias hat nun eine moderne Speicher- und Aufbereitungsanlage für Regenwasser
Endlich ist es soweit! Die Freude bei den Schülern und Lehrern der Kihansi-Secondaryschule in Mapanda/Tansania ist riesig. Sie singen und tanzen zur Einweihung der Wasseraufbereitungsanlage und der Schulküche, die ab sofort 500 Schüler mit Trinkwasser und Essen versorgt.
Das war nicht schon immer so! Bislang liefen die Schüler kilometerlang mit Eimern auf dem Kopf, um Wasser aus dem Bach zu holen. „Häufig hatten die Schüler nach dem Konsum des verschmutzten Wassers Bauchschmerzen und erkrankten schwer“, so der stellvertretende Schulleiter der Kihansi-Secondaryschule Tobias. Um sauberes Wasser zu bekommen, mussten sie das Wasser zunächst abkochen und verfeuerten dafür viel Holz – eine wenig nachhaltige Art, an sauberes Wasser zu gelangen.
Von Dezember bis Mai prasselt dagegen viel Regen auf das Metalldach der Schule. Das Regenwasser versickert schnell bzw. fließt in das verschmutzte Bachbett. Tushikane e.V. ging es darum, nach zwei Brunnenfehlbohrungen auf dem Schulgelände, Abhilfe zu schaffen. Mithilfe der Speicher- und Aufbereitungsanlage wird nun das Regenwasser nicht nur gereinigt, sondern auch gespeichert.
Finanziell großzügig unterstützt wurde das Projekt insbesondere von der Kolpingjugend im Diözesanverband Würzburg, die unter der Leitung des Arbeitskreises H2O mit ihren Mitgliedern vor Ort in unzähligen Aktionen Gelder für den Brunnenbau und den Bau der Regenwasseranlage gesammelt haben. Die Spende der Kolpingjugend in Höhe von 37000 € hat zum Großteil die Gesamtsumme des Projekts in Höhe von 52000 € abgedeckt. Die Differenz übernahm Tushikane e.V..
Das technische know-how zum Bau der Regenwasseranlage und deren Umsetzung vor Ort in Mapanda verdankt Tushikane e.V. den beiden Studierenden für Verfahrenstechnik der technischen Universität Harburg Jan Rädel und Jan-Philipp Köther. Durch das von Jan Rädel entwickelte Filtersystem ist lediglich eine Membran notwendig, um das Wasser von Keimen zu befreien. Bis zu 150000 Liter Regenwasser können nun in zwei Tanks gespeichert werden. Durch eine solarbetriebene Pumpe wird das gesammelte Regenwasser auf einen 5 m hohen Turm geleitet und läuft anschließend durch den hydrostatischen Druck durch die Membran. Der Filter dient somit als Barriere für Keime und Bakterien und kann ca. 15 Jahre genutzt werden. Der Verbrauch pro Tag ist auf 1000 Liter berechnet und somit ist eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser auch während der Trockenzeit gewährleistet.
Für die Nachhaltigkeit des Projekts wurden die Dorfbewohner Mapandas eng in die Planung des Projekts und deren Umsetzung miteinbezogen. Die beiden Studenten führten darüber hinaus Schulungen durch und gaben ihr Wissen auf diese Weise weiter. Zwei Dorfbewohner Mapandas wurden gezielt ausgebildet, eigenständig mit der Anlage umzugehen, um so von fremder Hilfe unabhängig zu sein.
Sabine Speth, Kerstin Möldner